Facebook, Social Media auf Shopping-Tour bei Ihnen: So schützen Sie Ihre Daten effektiv!
Facebook und ähnliche Plattformen nutzen umfangreiche Tracking-Methoden, um personalisierte Werbung und Inhalte zu erstellen, selbst wenn Sie nicht aktiv eingeloggt sind. Über Cookies, Pixel und andere Tracking-Technologien können sie Ihr Verhalten auf Webseiten und in Apps beobachten, oft auch über mehrere Geräte hinweg. Selbst ohne direkte Suchanfragen oder Interaktionen können Interessen durch soziale Verbindungen, externe Datenquellen oder Browsing-Verhalten abgeleitet werden.
Das soll in diesem Artikel beschrieben werden, damit diese hochtechnischen Prozesse im Hintergrund Ihrer Geräte für Sie plausibler werden. Zusammen mit beschriebenen Gegenmassnahmen haben Sie somit eine gute Basis, sich auch in Facebook selbstbestimmter zu bewegen.
Mir ist jetzt zum wiederholten Mal aufgefallen, dass mir Facebock personalisierte Werbung, Reels etc. anzeigt, obwohl ich bei Facebook danach nicht suche. Wie kann das sein?
Dabei generiert Facebook personalisierte Werbung und Inhalte durch die Analyse einer Vielzahl von Datenpunkten, die es von Nutzern sammelt. Hier sind die wichtigsten Wege, wie Facebook personalisierte Werbung erstellt und Vorschläge für Bilder und Videos macht:
1. Datenquellen für personalisierte Werbung
- Profilinformationen
Alles, was Sie in Ihrem Profil angeben, wie Ihr Alter, Geschlecht, Standort, Beziehungsstatus, Ausbildung, Beruf, Interessen und Hobbys, kann für die Personalisierung verwendet werden. - Verhaltensdaten
Facebook verfolgt, wie Sie die Plattform nutzen. Dazu gehören:- Welche Seiten und Gruppen Sie abonnieren oder liken.
- Welche Beiträge Sie kommentieren, teilen oder mit einem Like markieren.
- Welche Videos Sie ansehen und wie lange.
- Die Interaktionen mit anderen Nutzern und Unternehmen.
- Nutzungsverhalten auf externen Webseiten
Facebook verwendet Pixel und Cookies, um Ihr Verhalten auch auf Webseiten außerhalb von Facebook zu verfolgen, die das Facebook-Pixel integriert haben. So können sie sehen, welche Seiten Sie besuchen, welche Produkte Sie ansehen oder kaufen. - Verknüpfung mit Instagram und WhatsApp
Da Instagram und WhatsApp zu Meta, einem börsennotierten und somit komerziellen Unternehmen, gehören, können Daten von diesen Plattformen in die Analyse einfließen. Likes, Kommentare und Interessen auf Instagram werden zum Beispiel für personalisierte Werbung auf Facebook genutzt. - Ortungsdienste
Wenn Sie den Standortzugriff erlauben, kann Facebook auch basierend auf Ihrem Standort Werbung und Inhalte vorschlagen. - Nutzerdaten von Drittanbietern
Dabei arbeitet Facebook auch mit Datenbroker-Firmen zusammen, die Informationen über Sie sammeln, etwa über Ihre Einkäufe, Kreditwürdigkeit oder Mitgliedschaften.
2. Algorithmen und maschinelles Lernen
Facebook verwendet Algorithmen und maschinelles Lernen, um aus den gesammelten Daten Vorhersagen zu treffen, welche Inhalte und Werbungen für Sie am relevantesten sein könnten. Hier einige der verwendeten Techniken:
- Lookalike Audiences
Facebook kann analysieren, welche Interessen und demografischen Eigenschaften Sie mit anderen Nutzern teilen. Basierend auf diesen Gemeinsamkeiten kann Ihnen Werbung gezeigt werden, die ähnliche Nutzergruppen interessiert. - Engagement-Tracking
Facebook verfolgt genau, welche Art von Inhalten (Bilder, Videos, Beiträge) Sie am häufigsten anklicken oder darauf reagieren, um ähnliche Inhalte zu empfehlen. - Inhaltsanalyse
Facebook analysiert auch den Inhalt von Bildern und Videos (z. B. mittels Computer Vision), um festzustellen, welche visuellen Elemente Sie interessieren könnten.
3. Personalisierung von Bildern und Videos
- Ihre Interaktionen
Wenn Sie beispielsweise oft Bilder von Haustieren liken oder kommentieren, wird Facebook Ihnen mehr ähnliche Inhalte anzeigen. Gleiches gilt für Videos: Wenn Sie sich oft Kochvideos ansiehen, werden mehr Videos dieser Art in Ihrem Feed angezeigt. - Soziale Signale
Wenn Freunde oder Kontakte in Ihrem Netzwerk bestimmte Bilder und Videos teilen oder damit interagieren, kann Facebook diese Inhalte auch Ihnen vorschlagen, basierend auf Ihrer Beziehung und gemeinsamen Interessen. - Aktuelle Trends
Facebook schlägt auch basierend auf Trends und viralen Inhalten Dinge vor, die derzeit viele Menschen interessieren, insbesondere in Ihrem geografischen oder demografischen Umfeld.
Die Kombination aus persönlichen Daten, Verhaltensanalysen und externen Informationen ermöglicht es Facebook, ein genaues Profil über Sie zu erstellen und Ihnen Werbung sowie Inhalte anzuzeigen, die höchstwahrscheinlich Ihr Interesse wecken.
Wie arbeitet Facebook in diesem speziellen Fall?
Ich hatte gezielt vermehrt im Internet nach „Porsche 911 Targa“ respektive „Porsche 718“ recherchiert. Bewusst hatte ich das nicht in Facebook getan. Aber ich hatte mit dem SmartPhone Bilder von solchen Fahrzeugen gemacht. Die Internetrecherche fand in erster Linie auf dem Desktop mit Firefox statt, weniger auf dem SmartPhone.
Wie kommt es also, dass jetzt Facebook zeitversetzt nach dem Beginn dieses Tests beginnt, mir Bilder und vor allem ständig neue Reels anbietet? Woher weiß also Facebook, von dem was ich im ausgeloggten Zustand (Workstation, Desktop) bzw. im dauereingeloggten Zustand (SmartPhone, sofern eingeschaltet) tue, ansehe?
Facebook (Meta) nutzt eine Kombination verschiedener Datenquellen und fortgeschrittener Analysemechanismen, um Inhalte zu personalisieren. Hier sind einige Gründe, warum das eben beschriebene Szenaro solche Reels generiert wurden.
1. Interessenprofil durch andere Datenquellen
- Interaktionen außerhalb von Facebook
Auch wenn Sie auf Facebook nie nach so etwas Bestimmten wie Porsche gesucht haben, kann Facebook über seine Tracking-Technologien (wie Pixel, Cookies oder App-Tracking) auf anderen Websites oder Apps mitbekommen, dass Sie sich exakt eben wie in dem Szenario für Autos interessieren. Wenn Sie beispielsweise auf Auto-Webseiten wie Porsche, Autohändler oder Auto-Foren surfen, kann dies in Ihr Facebook-Profil einfließen, selbst wenn Sie diese Aktivitäten nicht auf der Plattform selbst durchführen. - Externe Datenquellen
Facebook arbeitet auch mit Datenbrokern und externen Unternehmen zusammen, die Informationen über Nutzer sammeln. Wenn Sie also Informationen über Autos wie den Porsche 911 auf einer anderen Plattform oder App eingegeben haben oder Produkte im Zusammenhang mit Autos gekauft haben, können diese Daten möglicherweise an Facebook weitergegeben werden.
2. Bilder und andere Medien auf Ihrem Gerät
- Geräteübergreifendes Tracking
Wenn Sie Bilder von Porsche 911 Targa oder 718 GTS auf Ihrem Smartphone, Computer oder anderen Geräten haben, auf denen Facebook oder Instagram installiert ist, könnte dies indirekt zur Personalisierung der Inhalte führen. Während Facebook offiziell nicht auf Bilder und Dateien in Ihrem Gerät zugreifen darf, kann es möglicherweise über Ihre sonstige Interaktion mit Autos (wie das Teilen von Autoinhalten oder Interaktion mit Auto-bezogenen Beiträgen) Rückschlüsse ziehen, dass Sie ein Interesse daran haben. - Fotos und Metadaten
Wenn Sie Fotos von Autos gemacht haben, können in den Metadaten der Bilder (z.B. durch Bildbeschreibungen oder die Orte, an denen sie aufgenommen wurden) Informationen enthalten sein, die auf Auto-bezogene Interessen hinweisen. Obwohl Facebook nicht direkt auf diese Fotos zugreift, könnten App-übergreifende Interaktionen solche Interessen signalisieren.
3. Soziale Verbindungen
- Freunde und Kontakte
Facebook berücksichtigt nicht nur Ihre eigenen Aktivitäten, sondern auch die von Ihren Freunden und Kontakten. Wenn Sie Freunde haben, die sich für Porsche oder Autos interessieren, könnte Facebook Ihnen ähnliche Inhalte anzeigen, da angenommen wird, dass Sie ähnliche Interessen haben. Dies kann auch geschehen, wenn Freunde auf ähnliche Inhalte reagieren oder diese teilen. - Gruppen und Seiten
Auch wenn Sie selbst nie nach Porsche gesucht haben, könnten Gruppen oder Seiten, die Sie abonniert haben, Inhalte teilen, die mit Autos oder Luxusmarken zu tun haben. Das könnte ebenfalls dazu führen, dass Ihnen solche Reels vorgeschlagen werden.
4. Allgemeine Trends und Zielgruppen-Targeting
- Populäre Inhalte und Trends
Zusätzlich zeigt Facebook oft virale oder beliebte Inhalte, auch wenn Sie nicht explizit danach gesucht haben. Wenn Porsche-Reels oder Auto-Reels in Ihrer Region oder Zielgruppe beliebt sind, könnten Sie solche Inhalte sehen, weil sie gerade hoch im Trend sind. - Targeting durch Werbekunden
Porsche oder andere Luxusmarken könnten Sie auch durch breites Zielgruppen-Targeting ansprechen. Werbetreibende können Anzeigen auf Facebook schalten und dabei Zielgruppen auf Basis von demografischen Informationen, Interessen oder sogar Einkommen ansprechen. Wenn Porsche eine Kampagne schaltet, die auf Leute in Ihrem Alter, Ihrer Region oder mit bestimmten Interessen abzielt, könnten Sie auch ohne direkte Interaktion solche Inhalte sehen.
5. Indirekte Interessenanalyse
Des Weiteren verwendet Facebook maschinelles Lernen, um indirekte Verbindungen zwischen Interessen zu erkennen. Wenn Sie zum Beispiel oft nach Luxusartikeln, Designprodukten oder Performance-Technologie suchen, könnte Facebook darauf schließen, dass Sie auch an High-End-Autos interessiert sind, selbst wenn Sie nie explizit nach einem Porsche gesucht haben. Diese Verknüpfungen entstehen durch das Verhalten ähnlicher Nutzer oder algorithmische Mustererkennung.
Zusammengefasst kann Facebook durch eine Mischung aus Verhaltensdaten, externe Tracking-Technologien, soziale Signale und Trend-Targeting herausfinden, dass Sie möglicherweise an Porsche-Reels interessiert sind, auch wenn Sie nie direkt danach gesucht haben. Das zeigt, wie breit die Datenanalyse-Methoden von Plattformen wie Facebook gefächert sind.
Selbst im Offline-Status ist noch lange nicht Schluß
Und das Datensammeln funktioniert auch dann, wenn Sie nicht am Desktop bei Facebook eingeloggt sind. Dies geschieht vor allem durch verschiedene Tracking-Technologien, die Facebook verwendet, und durch dauerhafte Verbindungen auf mobilen Geräten. Hier einige der Mechanismen, wie das funktionieren kann:
1. Facebook Pixel und Cookies auf externen Websites
Viele Webseiten verwenden Facebook Pixel, ein unsichtbares Tracking-Tool, das in den Quellcode der Seite integriert ist. Wenn Sie eine Webseite besuchen, die dieses Pixel eingebaut hat, kann Facebook Ihr Verhalten auf dieser Seite verfolgen – selbst wenn Sie nicht bei Facebook eingeloggt sind. Dies geschieht über Cookies und andere Tracking-Technologien, die Informationen zu Ihrem Surfverhalten aufzeichnen.
- Cookies
Auch wenn Sie sich von Facebook abmelden, können Cookies auf Ihrem Gerät gespeichert bleiben. Diese Cookies helfen Facebook, Sie wiederzuerkennen, wenn Sie auf eine Website gehen, die das Facebook-Pixel verwendet. - Geräteübergreifendes Tracking
Zudem Facebook kann Ihre Aktivitäten auf verschiedenen Geräten und Plattformen verknüpfen. Selbst wenn Sie auf einem Gerät (z. B. Ihrem Desktop) nicht eingeloggt sind, kann Facebook über Cookies oder Ihre IP-Adresse erkennen, dass Sie auf einem anderen Gerät (z. B. Ihrem Smartphone) bei Facebook aktiv sind.
2. Smartphone-Dauerverbindung
Auf mobilen Geräten wie Smartphones sind Sie in der Regel dauerhaft bei Facebook und Instagram angemeldet. Da diese Apps im Hintergrund aktiv bleiben, kann Facebook Ihr Verhalten ständig beobachten und Daten sammeln. Selbst wenn Sie Facebook auf dem Desktop nicht aktiv nutzen, werden die Aktivitäten auf Ihrem Smartphone oft in Echtzeit an Facebook gemeldet.
- App-Tracking
Zudem teilen viele mobile Apps Daten mit Facebook, entweder direkt durch integrierte Facebook-SDKs (Software Development Kits) oder indirekt durch Dritte, die Facebook Werbedaten zur Verfügung stellen. So kann Facebook Ihr Verhalten auch außerhalb der eigenen App überwachen. - Standortdaten und Hintergrunddienste
Selbst wenn Sie Facebook nicht aktiv nutzen, können die Standortdaten, die auf Ihrem Smartphone gesammelt werden, weiterhin an Facebook gesendet werden. Dies geschieht oft im Hintergrund, wenn Sie den Standortzugriff oder andere Berechtigungen für die App erteilt haben.
3. Geräteübergreifendes Nutzerverhalten
Facebook verwendet unter Anderem auch sogenannte Cross-Device-Tracking-Methoden, um Sie über verschiedene Geräte hinweg zu verfolgen. Hierbei werden folgende Techniken eingesetzt:
- IP-Adressen
Damit kann Facebook anhand Ihrer IP-Adresse erkennen, dass Sie auf einem Desktop-Computer oder Smartphone online sind, auch wenn Sie nicht eingeloggt sind. Diese Informationen werden dann genutzt, um ein Profil Ihres Surfverhaltens zu erstellen. - Browser-Fingerprinting
Oder Facebook kann auch Ihren Browser anhand spezifischer technischer Informationen wie Bildschirmauflösung, installierte Plugins, Spracheinstellungen und anderen Parametern identifizieren. Dies hilft, Sie auch ohne Login wiederzuerkennen.
4. Soziale Verbindungen und Interaktionen
Auch wenn Sie nicht aktiv eingeloggt sind, wird Facebook durch Ihre sozialen Verbindungen und Netzwerke in der Lage sein, Rückschlüsse auf Ihre Interessen ziehen. Wenn Freunde oder Kontakte Inhalte teilen oder liken, die mit Porsche oder Autos zu tun haben, könnte Facebook Ihnen ähnliche Inhalte vorschlagen, wenn Sie sich wieder einloggen – selbst wenn Sie nicht direkt danach gesucht haben.
- Likes und Kommentare von Freunden
Wenn Freunde oder Bekannte in Ihrem Netzwerk Beiträge zu Autos liken oder kommentieren, könnte Facebook diese als relevant für Sie einstufen und ähnliche Inhalte vorschlagen, sobald Sie wieder eingeloggt sind. - Interaktion mit geteilten Inhalten
Inhalte, die Ihnen von Freunden oder über Gruppen angezeigt werden, mit denen Sie interagieren, können ebenfalls in die algorithmische Analyse einfließen.
5. Drittanbieter-Apps und Websites
Viele Drittanbieter-Apps und Websites nutzen die Facebook-Login-Funktion, um Ihnen eine schnelle Anmeldung zu ermöglichen. Auch wenn Sie diese Option nicht verwenden, können Daten von diesen Apps und Websites möglicherweise an Facebook weitergegeben werden, wenn diese eine Integration mit der Plattform haben.
- Apps und Dienste mit Facebook-Integration
Selbst wenn Sie nicht direkt bei Facebook angemeldet sind, können Apps, die Sie auf Ihrem Smartphone oder Desktop verwenden, Daten an Facebook weitergeben. Dazu gehören Spiele, Shopping-Apps und andere Dienste, die Facebook-SDKs verwenden.
Kurz zusammengefasst:
Selbst wenn Sie auf dem Desktop nicht bei Facebook eingeloggt sind, kann Facebook weiterhin Daten über Sie sammeln und personalisierte Werbung generieren. Dies geschieht hauptsächlich durch:
- Cookies und Tracking-Pixel auf anderen Webseiten.
- Dauerhafte Verbindungen auf mobilen Geräten, wo Facebook-Apps im Hintergrund aktiv sind.
- Geräteübergreifendes Tracking, das Facebook erlaubt, Ihre Aktivitäten über verschiedene Geräte zu verknüpfen.
- Soziale Signale und Interaktionen Ihrer Freunde und Kontakte, die auf Sie abgestimmte Inhalte beeinflussen.
Diese Mechanismen helfen Facebook dabei, ein konsistentes Interessenprofil von Ihnen zu erstellen, auch wenn Sie nicht aktiv auf der Plattform sind.
Wie beeinflussen Ihre Aktivitäten Facebook’s Verhalten?
Es ist durchaus möglich, dass Facebook Aktivitäten wie das Lesen oder Anschauen von Artikeln und Bildern nutzt, um Ihr Nutzerprofil zu verfeinern, auch wenn Sie nicht explizit mit einem „Gefällt mir“ (Daumen hoch) reagieren. Zwar wird das nicht als offizielles „Gefällt mir“ gewertet, aber solche Interaktionen werden von Facebook erfasst und verwendet, um personalisierte Inhalte und Werbung anzuzeigen.
Hier sind einige Arten, wie Facebook dein Verhalten analysiert, ohne dass Sie aktiv „Gefällt mir“ klicken:
- Engagement-Tracking
Facebook misst, wie lange Sie auf einem bestimmten Beitrag, Artikel, Video oder Bild verweilen. Wenn Sie zum Beispiel ein Video anschauen oder lange auf einen Artikel klicken, interpretiert der Algorithmus das als Interesse, selbst wenn Sie keinen „Daumen hoch“ geben. - Scroll- und Verweildauer
Facebook analysiert ebenfalls, wie Sie durch den Newsfeed scrollen, bei welchen Beiträgen Sie innehalten und welche Inhalte Sie überspringen. Beiträge, bei denen Sie länger verweilen, werden als relevanter für Sie eingestuft. - Klicks auf Links
Auch wenn Sie keine direkte Reaktion auf einen Beitrag geben, wird jeder Klick auf einen externen Link, eine Webseite oder ein Bild registriert. Das trägt ebenfalls zur Personalisierung von Werbung und Vorschlägen bei. - Videos und Bilder ansehen
Das Anschauen von Videos oder Durchscrollen von Bildern gibt Facebook Hinweise auf Ihre Interessen. Auch wenn Sie kein „Gefällt mir“ angeben, wird verzeichnet, dass Sie diesen Content konsumiert haben. - Interaktion mit Freunden
Wenn viele Ihrer Freunde einen Beitrag mögen oder darauf reagieren, kann Facebook Ihnen ähnliche Inhalte zeigen, basierend auf der Annahme, dass Sie möglicherweise ebenfalls daran interessiert sein könnten.
Obwohl diese Aktionen nicht als „Gefällt mir“ gewertet werden, fließen sie in den Algorithmus ein, um Inhalte und Werbung besser auf Ihre vermeintlichen Interessen zuzuschneiden. Dies ist ebenfalls ein Teil der umfassenden Analyse Ihres Nutzerverhaltens, die Facebook für die Personalisierung verwendet.
Was können Sie als BenutzerInnen aktiv gegen diesen Datenmissbrauch tun?
Um den Datenmissbrauch durch Facebook und ähnliche Plattformen zu unterbinden oder zumindest zu minimieren, gibt es mehrere Schritte, die man ergreifen kann. Dabei geht es vor allem darum, Tracking-Technologien zu blockieren, die Datenerfassung einzuschränken und somit die Privatsphäre besser zu schützen. Hier sind einige effektive Maßnahmen, um Ihre Daten vor ungewolltem Zugriff zu schützen.
1. Tracking im Browser blockieren
- Verwenden von Privacy-fokussierte Browser-Erweiterungen
Es gibt mehrere Tools, die Tracking blockieren, insbesondere Facebook-Pixel, Cookies und ähnliche Technologien:- uBlock Origin
Ein leistungsstarker Werbeblocker, der auch Tracking-Skripte blockiert. - Privacy Badger
Diese Erweiterung von der Electronic Frontier Foundation (EFF) erkennt und blockiert unsichtbare Tracker automatisch. - Ghostery:
Blockiert Tracking-Skripte und gibt Ihnen einen Überblick über die Tracker, die auf verschiedenen Webseiten verwendet werden.
- uBlock Origin
- Verwendung von Anti-Tracking-Browser
Browser wie Brave, Firefox mit Enhanced Tracking Protection oder Tor Browser bieten integrierten Schutz gegen Tracking und sind datenschutzfreundlicher als gängige Browser wie Google Chrome. - Cookies blockieren oder regelmäßig löschen
In den Browser-Einstellungen können Sie festlegen, dass Cookies regelmäßig gelöscht oder gar nicht erst gespeichert werden. Sie können auch Third-Party-Cookies komplett blockieren, um die Verfolgung durch Dritte zu verhindern.- In Chrome/Firefox:
Einstellungen > Datenschutz und Sicherheit > Cookies und Website-Daten blockieren oder regelmäßig löschen.
- In Chrome/Firefox:
- Facebook Container (nur für Firefox):
Eine spezielle Erweiterung, die dafür sorgt, dass Facebook Sie nicht auf anderen Webseiten verfolgen kann. Es isoliert Ihre Facebook-Aktivitäten in einem separaten „Container“, sodass Ihr Surfverhalten außerhalb von Facebook nicht mehr zur Verfolgung verwendet werden kann.
2. Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook anpassen
- Personalisierte Werbung deaktivieren
Sie können in Ihren Facebook-Einstellungen die Werbeanpassung einschränken.- Gehen Sie zu Einstellungen & Privatsphäre > Einstellungen > Werbeanzeigen > Werbeeinstellungen und deaktivieren personalisierte Werbung basierend auf Ihren Daten.
- Deaktivieren Sie auch Daten über Ihre Aktivitäten von Partnern, damit Facebook keine externen Daten über Sie verwendet, um Ihnen gezielte Werbung zu zeigen.
- Off-Facebook-Aktivitäten kontrollieren
Facebook erlaubt es Ihnen, die Daten zu sehen, die es von anderen Webseiten und Apps sammelt, und Sie können diese Aktivitäten auch löschen.- Gehen Sie dazu zu Einstellungen & Privatsphäre > Einstellungen > Deine Facebook-Informationen > Off-Facebook-Aktivitäten. Hier können Sie Ihre Off-Facebook-Aktivitäten ansehen und die Verbindung trennen.
- Sie können auch verhindern, dass Facebook zukünftige Off-Facebook-Aktivitäten nutzt, indem Sie diese Funktion komplett deaktivieren.
- App-Berechtigungen einschränken
Überprüfen Sie regelmäßig die Apps und Dienste, die mit Ihrem Facebook-Konto verbunden sind, und entfernen unnötige Verknüpfungen.- Gehen Sie zu Einstellungen > Apps und Webseiten und entfernen die Apps, die Sie nicht mehr verwenden.
3. Dauerverbindung auf mobilen Geräten deaktivieren
- Ortungsdienste deaktivieren
Verhindern Sie, dass Facebook auf Ihre Standortdaten zugreift.- In iOS
Einstellungen > Datenschutz > Ortungsdienste > Facebook > „Nie“ auswählen. - In Android
Einstellungen > Apps > Facebook > Berechtigungen > Standortzugriff deaktivieren.
- In iOS
- Hintergrundaktivitäten beschränken
Sie können Facebook und Instagram auch daran hindern, im Hintergrund Daten zu sammeln.- In iOS
Einstellungen > Allgemein > Hintergrundaktualisierung > Facebook und Instagram deaktivieren. - In Android
Einstellungen > Apps > Facebook/Instagram > „Hintergrunddaten“ deaktivieren.
- In iOS
- Mobile Tracking einschränken
Überprüfen Sie Ihre Einstellungen für geräteübergreifendes Tracking.- In iOS
Einstellungen > Datenschutz > Werbung > „Kein Ad-Tracking“. - In Android
Einstellungen > Google > Werbung > „Personalisierte Werbung deaktivieren“.
- In iOS
4. Social Media-Anmeldungen vermeiden
- Verwenden Sie keine Facebook-Login-Funktionen
Viele Webseiten und Apps bieten eine schnelle Anmeldung über Facebook an. Um zu verhindern, dass Facebook Ihr Verhalten außerhalb der Plattform verfolgt, sollten Sie diese Funktion meiden und stattdessen separate Anmeldedaten für jede Webseite oder App verwenden. - Verwenden Sie unterschiedliche E-Mail-Adressen
Verwenden Sie eine separate E-Mail-Adresse für Facebook und andere soziale Netzwerke, um die Verknüpfung von Daten zwischen verschiedenen Plattformen zu erschweren.
5. VPN (Virtual Private Network) verwenden
Ein VPN verbirgt Ihre IP-Adresse und verschlüsselt Ihre Internetverbindung. Damit können Sie verhindern, dass Facebook oder andere Dienste Ihren Standort und Ihre Identität anhand Ihrer IP-Adresse verfolgen. Wählen Sie einen vertrauenswürdigen VPN-Anbieter, der keine Logs speichert, um Ihre Privatsphäre bestmöglich zu schützen.
6. Alternative Dienste verwenden
- Datenschutzfreundliche Alternativen
Überlegen Sie, statt Facebook und Instagram alternative Dienste zu nutzen, die den Datenschutz stärker in den Vordergrund stellen, wie zum Beispiel Mastodon oder Diaspora. Diese Dienste sind dezentralisiert und bieten eine größere Kontrolle über Ihre Daten.
7. Regelmäßige Sicherheits- und Datenschutzeinstellungen prüfen
- Facebook und andere Plattformen ändern häufig ihre Datenschutzrichtlinien. Stellen Sie also sicher, dass Sie regelmäßig Ihre Einstellungen überprüfen und aktualisieren.
- Sie können auch regelmäßig Berichte von Datenschutzorganisationen (wie der Electronic Frontier Foundation) einsehen, um neue Entwicklungen im Bereich Online-Tracking zu verstehen und darauf zu reagieren.
Durch eine Kombination aus Browser-Erweiterungen, Einschränkungen auf mobilen Geräten, VPNs und das Anpassen von Privatsphäre-Einstellungen kann der Missbrauch persönlicher Daten durch Facebook und ähnliche Plattformen effektiv reduziert werden. Es ist wichtig, die eigene digitale Umgebung regelmäßig zu überprüfen und somit die Kontrolle über die eigenen Daten zu behalten, um bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.
Anleitung ausschließlich für Smartphone-AnwenderInnen
Hier stelle das noch einmal für all diejenigen zusammen, die überwiegend ihr SmartPhone nutzen und kein Laptop oder PC nutzen.
1. Privatsphäre-Einstellungen innerhalb der Apps anpassen
- Facebook/Instagram/WhatsApp
Gehen Sie in die App-Einstellungen und passen die Privatsphäre-Einstellungen an. Hier einige wichtige Punkte:- Personalisierte Werbung einschränken
Deaktivieren Sie unter Einstellungen > Werbeanzeigen > Werbeeinstellungen das Targeting auf der Basis Ihres Verhaltens. - Ortungsdienste deaktivieren
Gehen Sie zu den App-Berechtigungen in den Smartphone-Einstellungen und deaktiviere den Standortzugriff für Facebook und Instagram.
- Personalisierte Werbung einschränken
iOS
Einstellungen > Datenschutz > Ortungsdienste > Facebook/Instagram auf „Nie“ oder „Nur beim Verwenden der App“ setzen.
Android
Einstellungen > Apps > Berechtigungen > Standortzugriff deaktivieren.
2. Tracking-Verhalten in den Systemeinstellungen kontrollieren
- iOS
Deaktivieren Sie personalisierte Werbung über Einstellungen > Datenschutz > Werbung > Kein Ad-Tracking. - Android
Unter Einstellungen > Google > Werbung > Personalisierte Werbung deaktivieren können Sie das Tracking von Google reduzieren.
3. Datenschutzfreundliche Browser verwenden
- DuckDuckGo Privacy Browser oder Brave
Diese Browser blockieren Tracker automatisch und bieten zusätzlichen Schutz für Ihre Privatsphäre beim mobilen Surfen. Sie sind einfach zu verwenden und erfordern keine speziellen Einstellungen. - Firefox Mobile
Aktivieren Sie den Erweiterten Tracking-Schutz, um Tracker und Cookies von Drittanbietern zu blockieren.
4. Regelmäßiges Löschen von Cookies und Cache
- Das regelmäßige Löschen von Cookies und Cache kann verhindern, dass Tracker langfristig auf Ihrem Gerät bleiben. Sie könnent das direkt in den Einstellungen des Browsers tun.
iOS (Safari)
Einstellungen > Safari > Verlauf und Websitedaten löschen.
Android (Chrome)
Einstellungen > Datenschutz > Browserdaten löschen.
5. App-Berechtigungen einschränken
- Überprüfen Sie regelmäßig die Berechtigungen, die Sie den Apps gewähren. Sie können den Zugriff auf Kamera, Mikrofon, Standort und Fotos gezielt beschränken.
iOS
Einstellungen > Datenschutz > Kamera/Mikrofon/Fotos und die Berechtigungen für jede App einzeln anpassen.
Android
Einstellungen > Apps > Berechtigungen und Berechtigungen gezielt für Apps deaktivieren.
6. Ortungsdienste generell einschränken
- Setzen Sie Ortungsdienste nur auf „bei Verwendung der App“ oder deaktivieren Sie sie komplett, wenn sie nicht notwendig sind.
iOS
Einstellungen > Datenschutz > Ortungsdienste.
Android
Einstellungen > Standort > Standortzugriff für Apps verwalten.
7. Vermeiden Sie den Facebook-Login bei anderen Apps:
- Viele Apps bieten die Option, sich über Facebook anzumelden. Vermeiden Sie diese Methode, da sie oft mehr Datenzugriff erfordert. Verwenden Sie stattdessen eine E-Mail oder eine alternative Anmeldemethode.
Im Großen und Ganz man kann durchaus die Behauptung aufstellen, dass Plattformen wie Facebook, Instagram, WhatsApp, Telegram, Google und sogar DuckDuckGo (in geringem Maße) zwar oberflächlich kostenlos erscheinen, aber im Hintergrund durch die massive Informationsgewinnung und -verarbeitung einen „Preis“ haben, der in Form Ihrer persönlichen Daten gezahlt wird. Diese Daten stellen einen enormen Wert für die Unternehmen dar, die damit ihre Geschäftsmodelle finanzieren. Je nachdem, wie Sie Ihre Privatsphäre und persönlichen Daten bewerten, kann dies durchaus als sehr „teuer“ angesehen werden.
Während diese Plattformen oberflächlich kostenlos sind, zahlen die NutzerInnen indirekt mit ihren persönlichen Daten, ihrer Privatsphäre und den potenziellen Auswirkungen auf ihr Verhalten. In dieser Hinsicht kann man argumentieren, dass diese Dienste tatsächlich sehr teuer sein können – abhängig davon, wie viel Wert jemand auf den Schutz seiner Daten legt und welche Auswirkungen die Datennutzung auf ihn hat.
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